Foto der Datei: Nirupama Vaidyanathan
Es wäre Ihnen verziehen, wenn Sie den Beginn der indischen Damentennisszene mit Sania Mirza in Verbindung bringen. Sieben Jahre bevor Mirza ihren großen Durchbruch in Down Under schaffte, war Nirupama Vaidyanathan die erste Inderin, die jemals ein Hauptfeld-Match bei einem Grand Slam (bei den Australian Open 1998) gewann. 121 in der Weltrangliste.
Die Inderin hat jetzt ein neues Buch mit dem treffenden Titel The Moonballer und Sportskeeda für ein kurzes Gespräch mit ihr herausgebracht.
Nicht viele wissen, dass Sie 1998 als erste Inderin ein Hauptfeld-Match bei einem Grand Slam gewonnen haben. Haben Sie das Gefühl, für Ihre Leistungen im indischen Tennis nicht genügend Anerkennung erhalten zu haben?
Nun, es ist normal, dass Sportler vergessen werden für das, was sie vor 10-15 Jahren erreicht haben. Aber es ist ein gutes Gefühl, dass ich den Weg zum Profi-Tennis in Indien eingeschlagen habe.
Ihr Buch heißt „The Moonballer“. Was ist der Grund dafür und spiegelt es Ihren Spielstil wider?
Es soll bescheidene Anfänge bedeuten. Ich habe als Fünfjähriger mit dem Tennisspielen angefangen und viel Moonball gemacht (hohe Bälle schlagen). Aber als ich Profi-Tennis spielte, war ich ein All-Court-Spieler, der gerne ins Netz kam.
Der Name soll den kleinen Kindern von heute zeigen, dass man bescheiden anfangen kann, aber auch Großes im Leben erreichen kann. Der Schlüssel ist, dran zu bleiben.
Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Spielzeit?
Ich habe es geliebt, Turniere in Australien zu spielen. Es war ein so schönes Land und die Leute waren so warmherzig. Ich habe dort auch unter windigen Bedingungen gut gespielt.
Was denkst du heute über die Szene des Frauentennis in Indien?
Es kann viel getan werden. Das Potenzial ist da, aber noch ungenutzt. Niemand scheint bereit zu sein, sie richtig zu führen.
Sania Mirza – Vorreiterin oder Underachiever?
Wegbereiter auf jeden Fall. Sie hat allen gezeigt, dass ein Inder in der Frauenrangliste unter den Top 50 der Welt sein kann.
Sie haben 2010 im Alter von 33 Jahren ein Comeback gefeiert. Was war der Auslöser für dieses Comeback?
Ich sah, dass Indien mich damals brauchte. Ich hatte auch das Gefühl, den Junioren in Indien helfen zu können. Aber ich musste allen beweisen, dass ich noch spielen kann.
Wie verbringst du deine Zeit in diesen Tagen? Beschäftigst du dich noch mit dem Sport?
Ich habe eine Tennisakademie in den USA namens Nirus Tennis Academy. Ich unterrichte mehr als 250 Kinder und habe dort vier Zentren. Ich arbeite auch an meinem nächsten Buch Parenting a Wimbledon Champ.